In unserer Zeit ist vieles zur Selbstverständlichkeit verkommen. Gesten der Höflichkeit verschwinden zunehmend. Der persönliche Kontakt zu Mitmenschen ebenso. Wer hier anders ist, fällt auf – und das im positiven Sinn.
Der Sommer neigt sich dem Ende. In Deutschland ist die Auftragslage in den meisten Malerbetrieben super. Der Laden brummt. Wer will sich da Zeit nehmen und über Kundengeschenke lesen und philosophieren. Und doch sollte man genau das jetzt tun. Warum?
Der griechische Philosoph Heraklit soll gesagt haben: „Heute schon tun, woran andere erst morgen denken, denn nur beständig ist der Wandel!“ Dieser Satz, der vor mehr als zweitausend Jahren ausgesprochen wurde, hat an Aktualität keineswegs verloren. Ganz im Gegenteil. In Zeiten voller Auftragsbücher gilt er mehr denn je. Er sollte vielen Malerbetrieben zum Leitspruch dienen, an dem sie ihr Handeln ausrichten.
Kundenpflege mit Weitblick
Malerbetriebe, die sich auf Kundenpflege verstehen, zeigen Weitblick. Sie sorgen vor und werden dies in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten mit Folgeaufträgen gedankt bekommen. Aufträge, die dann die leeren Auftragsbücher füllen werden. Kundenpflege ist also keine Momentaufnahme, kein Einzelakt, sondern ist Teil einer Unternehmensphilosophie, die täglich vom Malerunternehmer und seinem Team gelebt werden muss.
Kundengeschenk als Reminder
Zur nachhaltigen Kundenpflege gehören auch kleine Kundengeschenke. Zur Weihnachtszeit haben Kundengeschenke Hochkonjunktur. Und all jene Betriebe, die nicht mit der Masse schwimmen oder in ihr untergehen wollen, senden statt Weihnachtsgrüßen lieber Neujahrs- oder Ostergrüße. So kann man über Jahre den Kontakt zum Kunden halten. Kleine Geschenke dienen hier als Reminder. Dem Kunden soll der Betrieb in guter Erinnerung bleiben.
Kundengeschenk als „Dankeschön“
Kundenpflege sollte aber noch früher anfangen. Ist ein Auftrag abgeschlossen und hat der Kunde seine Rechnung bezahlt (das ist wichtig!), ist dies ein guter Grund, dem Kunden nochmals einen Besuch abzustatten, sich nach der Kundenzufriedenheit zu erkundigen und „Danke“ zu sagen. Kleine Handwerksbetriebe können meist aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Kunden wesentlich persönlicher agieren als größere Betriebe. Diesen Trumpf sollten sie für sich ausspielen und zur Kundenpflege nutzen.
Kleines Budget – große Wirkung
Daher bietet es sich an, beim Abschlussbesuch ein kleines Präsent zu überreichen. Kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft. Ein solches Danke-Präsent muss nicht teuer sein. Hier sind vielmehr etwas Kreativität und Einfallsreichtum gefragt. Eine Flasche Wein, ein Kugelschreiber oder eine Schachtel Pralinen lösen beim Kunden keine große Freude mehr aus, auch wenn sie noch so hochwertig und edel sein sollten. Wer Kunden begeistern will, muss zeigen, dass er sich Gedanken gemacht hat. Nur das etwas andere Geschenk, das so vom Kunden nicht erwartet wurde, hinterlässt einen bleibenden, nachhaltigen Eindruck. Während sich große Betriebe Kundenpräsente in größerer Stückzahl auf Lager legen, die dann aufgrund des Firmenlogos oftmals vom Kunden als (billiges) Werbegeschenk wahrgenommen werden, können kleine Handwerksbetriebe wesentlich flexibler agieren. Dies sollte sich dann auch in der Wahl des Präsentes zeigen.
Beispiele als Impulsgeber
Warum nicht je nach Jahreszeit kleine Topfpflanzen verschenken? Nach einem langen Winter freut sich im Frühjahr fast jeder über eine blühende Tulpe oder Narzisse auf dem Wohnzimmertisch. Im Sommer und Herbst grüßen Sonnenblumen und verbreiten gute Laune auch als Topfpflanze. Und in der Advents- und Weihnachtszeit ist ein kleiner Weihnachtsstern schon fast ein Muss. Solche Topfpflanzen kosten weniger als eine gute Flasche Wein und wirken sehr persönlich, denn jeder Kunde weiß sofort, dass es sich bei diesem Präsent um keine Lagerware handelt, sondern ausschließlich für ihn ausgesucht und gekauft wurde.
Wer noch mehr Individualität in sein Kundengeschenk legen möchte, könnte auftragsbezogene Präsente verschenken. Wie das geht? Ganz einfach.
Wurde das Kinderzimmer neu gestaltet? Dann kann man die Eltern und den kleinen Zimmerbewohner sicherlich mit einem Spielzeug begeistern. Das kostet nicht viel und macht allen Beteiligten Freude. Wer ein Badezimmer verschönern durfte, könnte handwerklich gefertigte Seifen aus einer Seifenmanufaktur verschenken.
Und wurde eine Küche renoviert, könnte als „Dankeschön“ ein Kräutertopf den Besitzer wechseln. Der „Küchenchef“ wird sich darüber freuen und die ganze Familie freut sich sicher auf das mit diesen Kräutern verfeinerte Essen.
Es zeigt sich, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und es wird noch eins deutlich: Kundenpflege muss nicht teuer sein, denn es kommt nicht auf den Preis an. Kreativität und Persönlichkeit sind gefragt. Kleine Handwerksbetriebe sind hier klar im Vorteil und können die persönliche Karte zu ihrem Trumpf ausspielen. Sie müssen es nur wollen.