Wie glücklich macht Sie Ihr Beruf? Viele Menschen müssen über eine solche Frage erst mal nachdenken. Doch Handwerkerinnen und Handwerker finden darauf offensichtlich eine schnelle und klare Antwort. So sind insgesamt 87 Prozent der Arbeitgebenden und 79 Prozent der Arbeitnehmenden im Handwerk glücklich mit ihrem Beruf. Das sind Traumwerte, die eine repräsentative Studie, die in Zusammenarbeit der IKK classic mit der Deutschen Sporthochschule Köln durchgeführt wurde, unlängst zutage brachten.
Freude am „Machen“
Das Ergebnis der Studie lässt sich wie folgt auf den Punkt bringen: Während die Deutschen zunehmend über Bewegungsmangel und Stress klagen, lebt eine Berufsgruppe gesund und ist zufriedener als der Durchschnitt der Gesellschaft. Die Studie zeigt auch, dass Handwerkerinnen und Handwerker in Beruf und Freizeit aktiver sind und Bewegung und Sport zur Stressbewältigung einsetzen.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse wurden die psychische und physische Gesundheit von insgesamt 2.000 Handwerkerinnen und Handwerkern untersucht – mit einem auch für Experten überraschenden Ergebnis: „Unbestritten ist das Handwerk einer der körperlich anspruchsvollsten Berufszweige – umso mehr hat es mich begeistert, dass dies nicht zu weniger Sport und körperlicher Aktivität in der Freizeit führt. Ganz im Gegenteil: Handwerkerinnen und Handwerker bewegen sich viel. Und sie nutzen Sport und Bewegung als Ausgleich zu ihrem bereits körperlich anstrengenden Alltag“, kommentiert Ingo Froböse die Resultate.
Dass Geld allein nicht glücklich macht, ist nicht nur eine alte Binsenweisheit. Für Glück und Zufriedenheit sorgen andere Parameter. Kai Swoboda, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der IKK classic sagt mit Blick auf das Ergebnis der Studie: „Die Studie bestätigt die Vorteile von kleinen Handwerksbetrieben, die wir auch in der Praxis erleben: Einen großen Zusammenhalt in der Belegschaft, eine familiäre Atmosphäre, den Stolz auf den Beruf und die Freude am „Machen“. All das sind Ressourcen, die sich positiv auf die Gesundheit, die Arbeits- und Lebenszufriedenheit auswirken.“
Auf die Ernährung wird laut Studie ebenfalls stark geachtet. Knapp 90 Prozent der Mitarbeitenden gaben an, auf eine abwechslungsreiche, gesunde Ernährung zu achten und kaum Fast Food zu essen.
67 Prozent sehen Beruf als zweite Familie
Wer Gesundheit schätzt, legt natürlich auch wert auf ein gesundes Arbeitsklima. Und hier wird Teamarbeit und soziale Unterstützung großgeschrieben. Die gegenseitige Hilfsbereitschaft im Handwerk ist hoch – 67 Prozent sehen ihren Betrieb als eine Art zweite Familie. Aber nicht nur das: Mehr als die Hälfte gibt an, sich auch in privaten Angelegenheiten zu unterstützen. Der soziale Rückhalt fällt im Vergleich zur Durchschnittsgesellschaft im Handwerk höher aus. Darüber hinaus engagiert sich knapp ein Drittel der Handwerkerinnen und Handwerker im Ehrenamt.
83 Prozent sind stolz auf ihren Beruf
Und wie steht‘s um die Lebenszufriedenheit der Handwerkerinnen und Handwerker? Hier stellt die Studie fest, dass die guten Arbeitsbedingungen zu einem besseren subjektiven Wohlbefinden und zu einer höheren Lebenszufriedenheit im Handwerk beitragen als beim Durchschnitt der Deutschen. 83 Prozent der Personen, die im Handwerk arbeiten sind stolz auf ihren Beruf. Sie schätzen die Abwechslung, den Kontakt zu anderen Menschen und die Kreativität, die ihnen das Handwerk bietet.
Stolz dürfen die Handwerkerinnen und Handwerker allemal sein, denn gerade die Flutkatastrophe, die den Westen Deutschlands im Sommer 2021 heimsuchte, zeigt allen wie wichtig das Handwerk in Deutschland ist. Handwerker waren mit bei den Ersten die tatkräftig mithalfen, das Chaos zu beseitigen, die Haushalte mit Wasser und Strom zu versorgen, die Infrastruktur notdürftig wieder herzustellen und sie werden in den nächsten Monaten und Jahre gebraucht, um die Häuser und die Infrastruktur wieder aufzubauen. Eine Herausforderung, die das Handwerk annimmt und worauf alle Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden im Handwerk stolz sein können. Die Flutkatastrophe zeigt einmal mehr wie wichtig der Handwerksberuf ist.
Für die Studie wurden insgesamt 2.000 Handwerkerinnen und Handwerker bei computergestützten Telefoninterviews im Zeitraum zwischen Oktober 2020 und März 2021 befragt. Die Durchführung der Befragung erfolgte durch das unabhängige Marktforschungsinstitut Gfk SE in Nürnberg.