Schiefer-Style erinnert an rauen Schiefer, der in unterschiedlichen Farbnuancen erstellt werden kann. Egal ob im Eingangsbereich, an einer Garderobe oder als Eyecatcher im Wohnzimmer – die außergewöhnliche Struktur der Technik zieht schnell die Blicke auf sich.
Als Untergrund dient ein quarzgefüllter Haftgrund.
Für die Technik wird Wasser mit zementärer Wandspachtel vermischt. Das Mischungsverhältnis „erfolgt aus dem Bauch“ heraus. Die Masse sollte nicht zu dick sein. Je strenger die Mischung desto grober die Struktur. Nur mit relativ dünnem Material ist eine feine Struktur möglich.
Es sollte nur das Material angerührt werden, was in circa 30 Minuten verarbeitet wird, da die angerührte Masse sehr schnell zu hart wird.
Mit einer Stahlglättkelle (keine aus Edelstahl verwenden) wird das Material gleichmäßig aufgetragen und anschließend mit der flach angelegten Kelle in einem beliebigen Winkel abgezogen. So entstehen Unregelmäßigkeiten. Solange das Material nass ist, kann es beliebig strukturiert werden.
Das Material muss dann „stabilisieren“. Nach Anhärten der Struktur kann es mit leichtem Druck weiter geglättet und verpresst werden. Zuviel Druck nimmt die Struktur!
Nur mit dem Gewicht der Hand wird mit einer Kelle mehrfach nachgeglättet. Je nach gewünschtem Effekt kann auch mehrmals und mit unterschiedlicher Intensität nachgeglättet werden.
Insider-Tipp: Paulus dreht hierfür die Kelle herum und kann so die weniger benutzte, scharfe Seite verwenden.
Dann folgt eine weitere Trocknungsphase. Hier erzeugt das Nacharbeiten mit der flach angelegten Glättkelle mehr Glanzeffekt auf den erhabenen Stellen. Durch das Verpressen entsteht ein leichter Metallabrieb, dadurch werden die erhabenen Stellen glänzender und dunkler.
Je grober die Technik werden soll, desto grober sollte der Untergrund sein.
Die Technik sollte komplett durchtrocken bevor sie weiterverarbeitet wird. Das dauert je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit circa 24 Stunden. Den Trocknungsgrad erkennt man gut an den zunehmend hellen Stellen.
Dann wird sie mit einem Exzenterschleifer poliert. Das sollte direkt am nächsten Tag geschehen. Wartet man zu lange, wird die Oberfläche zu hart. Hierbei wird die Körnung stufenweise abgemildert, man beginnt zum Beispiel mit einem 180er Papier, dann sollte ein 240er und schlussendlich ein 320er Papier verwendet werden.
Da das Material sehr saugfähig ist, kann es abschließend je nach Gusto gewachst, geseift, geölt oder lackiert werden. Auch unbehandelt ist der Effekt sehr schön.
Und noch ein Tipp: An der Wand sollte bei dieser Technik immer im Team gearbeitet werden. Einer zieht das Material auf, der andere arbeitet die Struktur heraus. Ansonsten kann es durchaus schwierig werden, eine größere Wand ansatzfrei zu bearbeiten.
Schiefer-Style
Verwendete Arbeitsgeräte: Glättkelle, Excenterschleifer
Verwendetes Produkte (Materialien): zementäre Glätt-/Renovierspachtel,
zum Beispiel Remmers Multispachtel oder Ardex
Zeitbedarf je QM: ca. 1 Std