„Das ist einfach nur so zu Demozwecken“, meint Frau Dagmar Pitz-Beisig beim Durchgang ihrer Ausstellung. Untertreibung wäre hier das falsche Wort – Tiefstapelei trifft es auch nicht. Nur soviel: „Einfach nur so“ ist in dieser phantastischen, bis ins kleinste Detail perfekten Ausstellung gar nichts. „Wir stellen eben eine Wohnsituation dar“, fügt sie weiter hinzu und ihr Mann, Malermeister Klaus Pitz, ergänzt: „Sonst wäre es auch schwierig, die eine oder andere Tapete an die Kundschaft zu bringen. Die Kunden müssen die verschiedenen Möglichkeiten sehen, sonst können Sie sich nicht vorstellen wie sie wirken. Und deshalb zeigen wir sie.“
„Die Tapete“: Ein Showroom der Extraklasse
Ein kleines, liebevoll restauriertes Fachwerkhäuschen im mittelhessischen Gladenbach-Weidenhausen. Im Inneren eine Ideen-Explosion verschiedenster Situationen wie Menschen eben leben – Menschen mit Geschmack versteht sich. Schon der Aufgang ist beeindruckend: Die rote Wendeltreppe schlängelt sich nach oben und legt den Blick frei auf einen wunderschönen Salon. Hier sind nicht nur edelste Tapeten an die Wände gebracht, die gesamte Einrichtung ist stimmig. Passende Gardinen, Möbel, sogar die Dekoartikel sind speziell ausgewählt und liebevoll drapiert. Man möchte fast fragen wer hier wohl wohnt.
Frau Pitz-Beisig und ihr Mann erzählen die Entstehungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Showhauses, das seinesgleichen wohl vergeblich sucht. „Wir haben uns schon immer für besondere Tapeten interessiert und so entstand die Idee, daß wir den Kunden zeigen wollten, was außer Rauhfaser noch so geht“, erklärt Klaus Pitz und seine Frau fügt hinzu: „Wir haben den ersten Teil der Ausstellung in 1990 eröffnet und die Kunden waren sofort begeistert. Es ist sehr gut angekommen.“ So gut, daß die Kunden zu 90% zu Wiederholungstätern wurden. „Anfangs waren manche Leute skeptisch, ob derart ausgefallene Tapeten auch bei ihnen zu Hause funktionieren, aber das hat sich schnell gelegt“, meint Klaus Pitz.
Das Ehepaar besucht die Kunden gemeinsam in deren Wohnung oder Haus, um sich die Gegebenheiten anzuschauen und zu beraten: „Wir müssen uns ja auf das beziehen, was in der Wohnung schon vorhanden ist, beispielsweise auf die Möbel. Da bekommt man schnell ein Gefühl, wie die Leute ticken und was ihnen gefallen könnte“, so Klaus Pitz. Seine Frau nimmt bei der Gelegenheit gleich das Maß für die neuen Gardinen und berät in Designfragen. Die Kunden vertrauen ihr. „Teilweise ist die Tapete sehr dominant und manchmal wirkt sie ganz für sich. Sie muß aber auch mit der Einrichtung übereinstimmen. Und bei den Gardinen sollte man dann auf etwas Dezenteres setzen“, erklärt Frau Pitz-Beisig und fügt hinzu: „Bei jedem Kunden ist es eine neue Herausforderung, das Richtige für ihn zu finden. Aber gerade das macht soviel Spaß.“
Wenn die Kunden die Ausstellung sehen, sind sie derart begeistert, daß sie es gleich weitererzählen. So kann das Ehepaar Pitz fast völlig auf Werbung verzichten.
Ein Rundgang durch die verschiedenen Zimmer inspiriert ungemein. Es finden sich immer wieder neue Muster, neue Stilrichtungen, andere Farben – niemals aber Mainstream. Das Besondere und Schöne ist hier zu Hause. Teilweise fühlt man sich wie im Salon eines englischen Lords. Jetzt auf dem Sofa Platz nehmen und eine Tasse Earl Grey Tee genießen. Doch es gibt noch soviel zu entdecken. Quergestreifte Tapeten, Tapeten aus Tweed, Tapeten mit Paisley Muster, Ornament-Tapeten, Calligraphie auf Tapeten, Tapeten im Safari Style, Blumenmustertapeten in allen Variationen und Farben. Teilweise auch hochwertige Lehmputze kombiniert mit Tapete. Dazu immer passend: Die Möbel, Dekokissen und Gardinen. Die gelernte Schneiderin designt und näht sie alle selbst. Wunderschöne Formen und Farben, tolle Stoffe. Die Auswahl ist riesig. Im Badezimmer nebenan ein Design-Waschbecken, daneben liegt die Aleppo Seife. Hier stimmt einfach alles.
Die Symbiose von Ausstellung und Malerbetrieb ist geradezu genial. Und doch: Die Tapete wirkt für sich.
Mehr über „Die Tapete“ erfahren Sie unter www.dietapete.de