Menschen sind generell sehr verschieden und verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten. Das gilt natürlich auch für die Mitarbeiter eines Maler- oder Stuckateurbetriebes. Doch genau diese Mischung aus verschiedenen Charakteren macht in einem Team oft den ganz entscheidenden Unterschied. Gerade auf erfolgreich geführten Baustellen sind unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen sehr gefragt. Der eine kann eine bestimmte Technik besser als sein Kollege, dieser wiederum ist der ideale Schlichter bei Meinungsverschiedenheiten und ein Dritter fungiert als perfekter Koordinator, wenn es um Arbeitsabläufe geht.
Steckt man zu viele Mitarbeiter „vom gleichen Schlag“ in ein Team, kann dieser Schuss oft nach hinten losgehen. Gegenseitiges Torpedieren und Behindern der Arbeit und damit eine eher schlecht laufende Baustelle sind oft die Folge. Bei einer perfekt koordinierten Baustelle geht es darum, die richtigen Mitarbeiter im Team so zu formieren, dass sie eine Einheit bilden, die perfekt funktioniert. Eine Einheit, die sich ergänzt. Und diese Einheit sollten bestenfalls verschiedene Charaktere bilden.
Doch wie erkennt man, welcher Mitarbeiter wie tickt? Woher weiß man, wie ein Mitarbeiter am besten eingesetzt werden kann und ob man den entsprechenden Charakter überhaupt im Unternehmen hat? Um das festzustellen, gibt es einige Merkmale, die sehr deutlich machen, wer wie tickt.
Der kreative Ideengeber
Sehr oft ist dieser Kollege ein überaus kreativer Kopf. Er hat meist die zündende Idee, wie etwas gelöst werden kann, behält dies aber oft erst mal für sich. Er hält sich eher im Hintergrund, beobachtet, um seine Meinung erst dann zu äußern, wenn er danach gefragt wird. Auf Baustellen, wo viele Mitarbeiter keine Lösung für ein bestimmtes Problem finden und erst mal beim Chef anrufen, hat er sofort etwas parat. Knifflige Aufgaben findet er toll, etwas das ihn herausfordert, ist immer gerne gesehen und komplizierte Arbeiten scheut er nicht. Bei scheinbar unlösbaren Problemen ist er oft der „Retter in der Not“. Allerdings steht ihm seine eher ruhige Art etwas im Weg. Er braucht einen Impuls von außen, um aus sich heraus zu kommen. Jemanden, der ihn ermutigt, sein Wissen und seine Ideen mit den anderen zu teilen. Denn durch seine intelligenten Ansätze wird die Arbeit meist perfektioniert.
Der Motivator
Dieser Kollege ist ein Macher und immer gut gelaunt, er liebt das Leben und hat Spaß an der Arbeit. Meist bewegt er sich pfeifend durch den Arbeitsalltag und hat für jeden einen lockeren Spruch auf den Lippen. Er sieht die Dinge durchweg positiv, einen schlechten Tag hat er so gut wie nie. Er steht sehr gerne im Mittelpunkt und liebt es, den Ton anzugeben. Mit seiner Art zieht er Kollegen beim Arbeiten mit und motiviert sie. Er ist der „Star“ des Teams und für ein gutes Betriebsklima unerlässlich. Verfügt dieser Typ zudem über ein gewisses Organisationstalent und ist er in der Lage, Verantwortung zu übernehmen, so eignet er sich durchaus als Teamleader. Er hält zusammen, was zusammen gehört.
Das Arbeitstier
Arbeiten, ja das kann er. Schnell und zügig ohne große Worte geht er ans Werk. Er tapeziert fast im Akkord, beim Dübeln eines WDV-Systems ist er ungeschlagen. Große Flächen verputzt er schnell, ohne viel Tamtam zu machen – er packt eben an. Wenn es um Schnelligkeit und Quantität geht, ist er gefragt. Er scheut keine Überstunden, arbeitet solide und tut das, was ihm aufgetragen wird. Meist hinterfragt er nicht mal. Kommt es allerdings zu unvorhergesehenen Komplikationen, zum Beispiel bei einer Wand, die plötzlich Risse oder feuchte Stellen aufweist, wird es für ihn schwierig. Sobald er von seinem üblichen Muster abweichen muss, gerät er aus dem Tritt. Er weiß nicht weiter, kann schlecht mit dieser Situation umgehen und benötigt daher immer Hilfestellung. Für hochwertige Techniken oder filigrane Arbeiten ist dieser Typ eher weniger geeignet. Sein Motto ist eher: Klotzen, klotzen, klotzen. Er braucht jemanden an seiner Seite, der genaue Anweisungen gibt und bei Fragen immer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Der Harmoniesüchtige
Er ist ein solider Arbeiter und sehr sozial eingestellt. Vor allem hilft er gerne anderen und möchte sich mit jedem gut verstehen. Streit oder Unstimmigkeiten im Team findet er geradezu grauenvoll. Damit es zu keinen Unstimmigkeiten und kritischen Äußerungen kommt, sagt er meist zu allem ja. Selten hat er eine eigene Meinung. Hauptsache alle sind ihm wohlgesonnen und die Stimmung bei der Arbeit ist gut. Gibt es einmal Ärger kann er äußerst hilfreich als ausgleichende Person einschreiten und Dinge in die richtige Richtung lenken. Harmonie und ein gutes Miteinander braucht er, um existieren zu können.
Der Kritische
Er hinterfragt gerne, kritisiert oft und schaut ganz genau hin, wie jemand etwas macht. Bei Lösungsvorschlägen wirft er meist sein Bedenken ein oder sieht die Sache direkt negativ. Manchmal schießt er damit übers Ziel hinaus, doch er kann durchaus eine Hilfe sein und den Tatendrang des Machers einbremsen. Er bringt ihn dazu, lieber noch ein zweites Mal über die geplante Vorgehensweise nachzudenken, die Überlegung eine Arbeit so oder so zu machen vielleicht doch noch mal zu überdenken, bevor die Umsetzung erfolgt. Er hasst es, wenn Dinge zu überstürzt erfolgen.
Vielfalt macht den Unterschied
All diese völlig verschiedenen Menschen in einem Team zu vereinen, kann sehr zielführend sein. Sie ergänzen einander prima und können in einer funktionierenden Gemeinschaft zu Hochleistung auflaufen. Sie brauchen einander, ohne es zu wissen. Würde das Team nur aus kritischen oder harmoniesüchtigen Menschen oder nur aus Machern bestehen, wäre ein Fortkommen als solches mehr als schwierig. Die Mitarbeiter würden sich eher gegenseitig behindern und dadurch keine guten Ergebnisse liefern. Bei den Machern ginge es nur um den eigenen internen Machtkampf, die Kritiker bekämen keinen Fuß vor den nächsten und die Harmoniesüchtigen wären wahrscheinlich ständig beleidigt.
Erst die Mischung macht ein Team perfekt. Wie es um die perfekte Mischung im eigenen Team steht, sollte jeder Malerunternehmer mal überdenken. Die richtige Teambildung trägt nicht nur zur Chefentlastung bei, sondern formt die Mitarbeiter zu einer äußerst produktiven Gruppe.
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