Deutscher Meister der Stuckateure und Trockenbauer ist Niklas Grobert aus Baden-Württemberg!

Um Gold-, Silber- und Bronzemedaillen haben bei den Deutschen Meisterschaften in den Bauberufen 63 Teilnehmer in acht Bauberufen in den Bildungszentren des Baugewerbes e.V. (BZB) in Krefeld gekämpft. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ermittelt mit dem Bundesleistungswettbewerb traditionell die besten Nachwuchs-Bauhandwerker Deutschlands. Es war der 64. Wettbewerb dieser Art. Zugelassen sind Kammer- und Landessieger in den jeweiligen Berufen.

20151111-Stuckateure_SiegerpodestBei den Stuckateuren und Trockenbauern ging die Goldmedaille an Niklas Grobert aus Bad Säckingen in Baden-Württemberg. Platz zwei auf dem „Sieger-Treppchen“ erklomm Jan-Kevin Reitsch aus Pulheim in Nordrhein-Westfalen, die Bronzemedaille nahm René Klüber aus den hessischen Künzell entgegen.

Niklas Grobert meinte in der Rückschau, er sei „sehr erleichtert, weil wir doch ganz schön Druck gehabt haben, aber natürlich auch sehr stolz, dass ich das große Ziel erreicht habe. Nach dem Landessieg habe ihn der Ehrgeiz „gepackt“ und er habe stark gehofft, es in Krefeld bis ganz nach vorne zu schaffen. Vor allem am ersten Tag sei es „sehr gut“ für ihn gelaufen. Gleichwohl habe er immer im Blick gehabt, dass „die sechs anderen saugut waren“. Klüber wurde im elterlichen Betrieb ausgebildet. Dort will er weitere Erfahrungen und Berufspraxis sammeln, zumal die ersten Termine rund um das Nationalteam der Stuckateure bevorstehen, für das er sich qualifizieren kann.

Das Symbol Ying und Yang war der „Hingucker“ bei der Trockenbaukonstruktion von Jan-Kevin Reitsch. Dazu habe er sich „erst im letzten Moment entschlossen, weil wir ja erst spät von dem Freestyle-Element erfahren haben“. Für ihn selbst seien die Wettbewerbsaufgaben insgesamt eine große Herausforderung gewesen, weil er in seinem Ausbildungsbetrieb, der Scheumar Baumanufaktur GmbH in Köln, eher als Verputzer eingesetzt worden sei denn als Trockenbauer und Stuckateur. Generell habe ihn das Unternehmen jedoch gut im Vorfeld unterstützt, lobte der 24-Jährige.

Die Bronzemedaille war das mit Sicherheit größte Geschenk, das René Klüber spät noch an seinem 19. Geburtstag bekommen hat. Er sei „absolut froh, es aufs Treppchen geschafft zu haben“. Die Wettbewerbsaufgaben hat er als „große Herausforderung“ empfunden, aber „wir sind an den zwei Tagen hervorragend unterstützt worden“. Als Zukunftsplan hat Klüber, zusammen mit seinem „zumindest ebenso begabten“ Bruder die Stuckateur-Tradition in der Familie fortzusetzen, denn René hat im elterlichen Betrieb die Ausbildung absolviert.

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Die Ausführung berufstypischer Arbeiten steht im Mittelpunkt des Wettbewerbs.

In jedem der acht Wettbewerbsberufe mussten während der ein- bis dreitägigen Wettbewerbe praktische Arbeiten ausgeführt werden, die für den Beruf typisch sind. Dabei kam es auf handwerkliches Geschick an. Gefragt waren Maß- und Passgenauigkeit, aber auch Nervenstärke. Die Stuckateure erstellten während des zweitägigen Wettbewerbs Wandscheiben mit Durchdringungen. Das erfolgte in vier Modulen. Zunächst war die Unterkonstruktion zu erstellen und zu beplanken. Das zweite Modul umfasste das Verspachteln beziehungsweise Verputzen aller Oberflächen und Kanten. Beim dritten Modul wurde erst eine Kopfschablone zum Herstellen der Stuckprofile erstellt, im Anschluss erfolgte das Ziehen, Versetzen und Einputzen der Konsolbank aus Stuck. Den Abschluss bildete ein sogenanntes Freestyle-Element, bei dem die Kandidaten einen eigenen Entwurf mit unterschiedlichen Materialien umsetzen konnten.

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Der Sieger prüft seine Arbeit – da muss alles passen. Fotos: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes

Die Medaillenträger bei den Stuckateuren haben ebenso wie die Maurer, Fliesenleger und Zimmerer die Chance, sich für die Berufseuropameisterschaft EuroSkills 2016 in Göteburg/Schweden im Dezember des kommenden Jahres zu qualifizieren und somit in das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes aufgenommen zu werden.

 

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