Anlässlich der FAF 2019 hebt der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie VdL den wichtigen Stellenwert von Umwelt- und Gesundheitsthemen bei modernen Farben und Lacke hervor. Nachhaltigkeit ist auch in dieser Branche nicht nur eine Floskel, sondern gelebte Realität. Innenwandfarben ganz ohne Konservierungsstoff oder die Verarbeitung von nachwachsenden Rohstoffen sind nur zwei Beispiele von vielen. „Farben und Lacke tragen erheblich zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bei. Darauf können alle Beteiligten Stolz sein: Hersteller, Maler und Lackierer“, berichtet Dr. Martin Engelmann. „Höhere Flächenleistungen schonen Ressourcen und sparen Zeit“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des VdL weiter und weist darauf hin, dass die Hersteller die Flächenleistung bei Fassaden- und Innenwandfarben in zehn Jahren erheblich gesteigert haben.
Deutliche Qualitätssteigerungen bei Fassaden- und Innenwandfarben
Im Bereich der Fassadenfarben hat in den letzten Jahren ein Technologiewechsel stattgefunden, der durch veränderte Kunden- und Oberflächenanforderungen sowie kontinuierliche Produktverbesserungen ausgelöst wurde: „Im Außenbereich verwenden Maler zunehmend Silikonharz- oder Silikatsysteme, während Sil- oder herkömmliche Dispersions-Fassadenfarben rückläufig sind”, erläutert Engelmann. Während die Flächenleistung einer traditionellen Silfarbe ca. 3 bis 4 qm pro Liter betrage, schaffe eine moderne Silikonharzfarbe eine Flächenleistung von 6 qm pro Liter pro Anstrich, rechnet er vor. Der Anteil von Silikonharzfarben im Profi-Markt sei von 38% im Jahr 2010 auf 52% gewachsen.
Der Verband verweist außerdem auf Qualitätsverbesserungen bei Innenwandfarben, die vor allem auf einer Optimierung der Deckfähigkeit beruhen. In konkreten Zahlen: Wurden 2010 mit einem Liter Innenwandfarbe durchschnittlich 5,9 qm Wandfläche beschichtet, waren es 2017 schon 6,4 qm. Verantwortlich dafür sei das gesteigerte Deckvermögen der Produkte. „Für den professionellen Verarbeiter bedeutet dies Zeitersparnis, ein wichtiger Aspekt in Zeiten knapper Kapazitäten im Handwerk”, erklärt Engelmann. Und für die Umwelt schlage ein geringeres Transportvolumen und ein schonender Einsatz von Ressourcen zu Buche.
Qualitätssteigerung führt zu Absatzrückgang – bei anhaltend hohen Kosten
Der Verband verweist allerdings auch auf die Schattenseiten dieser Qualitätsverbesserungen: Die Hersteller von Bautenanstrichmitteln stöhnen unter einem selbst in Boom-Zeiten stagnierenden Markt und gestiegenen Herstellungskosten: Insgesamt ist der Absatz seit 2010 um 10 Prozent zurückgegangen. Auch für 2019 rechnen die Hersteller mit einem Minus von über 2 Prozent.
Hinzu kommen anhaltend hohe Rohstoffkosten, zum Beispiel bei Titandioxid, sowie gestiegene Preise bei Gebinden und Transport. Das alles hat laut VdL zu Mehrkosten geführt, die auf die Ergebnisse der Hersteller drücken.
Quelle: VdL