5 Tipps: Neue Azubis im Unternehmen perfekt integrieren

5 Praxistipps: Neue Azubis perfekt im Unternehmen integrieren

In vielen Maler- und Stuckateurbetrieben ist es wieder soweit. Motivierte, junge Auszubildende starten in diesen Wochen ins Berufsleben. Ein neues Ausbildungsjahr hat begonnen. Aller Anfang ist manchmal schwer. Vielleicht sogar für beide Seiten. Oft wissen die jungen Menschen noch nicht wirklich, was sie genau erwartet, oder vielmehr, was von ihnen erwartet wird und wie sie sich einfügen können. Auf der anderen Seite haben Unternehmer feste, vorgefertigte Einstellungen und Erwartungshaltungen, die sie ebenfalls mit einbringen wollen.

In jedem Fall: Beide Seiten müssen sich auf Neues einstellen. Damit das perfekt gelingt und der Start ins Ausbildungsjahr erfolgreich, freundlich motiviert und für alle Beteiligten angenehm wird, gibt es einige Dinge, die die Sache erleichtern und die man beachten darf. Denn heutzutage haben Auszubildende meist die Auswahl zwischen mehreren Arbeitgebern. Wer den Azubi also an sich binden möchte, darf sich ins Zeug legen.

Tipp 1: Good Vibes – und zwar von Anfang an
Wer hat sich nicht schon mal bei dem Gedanken ertappt, dass der neue Azubi doch bitte interessierter und besser als der vom letzten Jahr sein soll. Natürlich ist das ein legitimer Gedanke, der jedoch ein gutes und erfolgreiches Integrieren von Selbigem eher erschwert. Denn die eigenen Gedanken sind von Anfang an diesbezüglich negativ konditioniert. Und das könnte letztendlich in Unzufriedenheit und Desinteresse münden. Dabei ist das Ziel ja den Auszubildenden zu einem professionellen Gesellen auszubilden, der mit zum Erfolg des Unternehmens beiträgt und nicht schon während der Probezeit das Handtuch wirft.

Gerade die ersten Tage und Wochen sind entscheidend für eine erfolgreiche „Partnerschaft“ von Azubi und Ausbildungsbetrieb. Wer sich hier kümmert, eine durchweg positive Einstellung hat, die Vergangenheit und das Erlebte mit bisherigen Auszubildenden Vergangenheit sein lässt, hat eine echte Chance Erfolgsgeschichte zu schreiben.

Tipp 2: Interesse zeigen – aber auch einfordern
Damit von Anfang an die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden, sollte dem Auszubildenden so begegnet werden, wie man möchte, dass auch der Azubi dem Unternehmen begegnet – nämlich mit Interesse. Was für ein Typ ist der/die Neue? Welche Interessen hat er/sie? Was mag er/sie oder kann er/sie besonders gut? Warum will er/sie hier arbeiten? Das alles sind natürlich Dinge, die man nicht am ersten Tag in Erfahrung bringen kann. Und sie sollten auch nicht in Form eines Fragenkataloges in Interview-Style abgefragt werden. Die Antworten darauf finden sich in Gesprächen, die zwanglos in Pausen, aber auch während der Arbeit geführt werden. Wichtig ist, dass dem jungen Menschen Interesse an seiner Person signalisiert wird. Denn nur wer als Mensch wahrgenommen wird, kann Teil eines Mitarbeiterteams werden, in dem er sich gut aufgehoben fühlt. 

Auf der anderen Seite darf auch dem neuen Mitarbeiter klar gemacht werden, dass Neugier, Interesse und eine gesunde Portion Eigeninitiative absolut erwünscht sind. Denn jeder Chef wünscht sich das von seinen Mitarbeitern. Leute, die mitdenken und die vor allem auch mitmachen. Leute, die sich nicht erst bitten lassen, nur auf Aufforderungen warten, um erst dann tätig zu werden. Sondern solche, die durch ihre eigene Motivation aktiv sind. Diese Erwartungshaltung darf und sollte offen kommuniziert werden, denn nur solche Mitarbeiter tragen zum Unternehmenserfolg bei. 

Tipp 3: Klare Vorgaben geben – Erwartungen kommunizieren
Es gibt zahlreicheiche Dinge, die für einen neuen, jungen Mitarbeiter wichtig sind, denn er kennt weder den Betrieb noch Arbeitsregeln. Wichtige „Spielregeln“ oder Handlungsanleitungen sollten daher klar erläutert werden. Das gibt den Neulingen von Anfang an Sicherheit. Nicht nur die Arbeitszeiten und die Arbeitskleidung sollte kommuniziert werden, sondern auch Dinge wie zum Beispiel: Gibt es feste Pausenzeiten? Darf das private Handy während der Arbeitszeit benutzt werden? Wie werden Chef, Ausbilder und Kollegen angeredet (Duzen oder Siezen)? Wie und bei wem meldet man sich korrekt krank? All das sind Dinge, die nicht sofort in den ersten Stunden über einem neuen Mitarbeiter bzw. Azubi einprasseln sollten, aber durchaus in den ersten Tagen aktiv angesprochen werden dürfen. 

Wer Regeln aufstellt, diese klar kommuniziert, muss deren Einhaltung natürlich auch überprüfen bzw. dafür Sorge tragen, dass verstanden wird, warum im Unternehmen nach einer bestimmten Art und Weise gehandelt wird. Menschen, die den Grund von Regeln, Vorgaben und Handlungsweisen nachvollziehen können, für die diese plausibel sind, haben viel mehr Interesse daran, sich auch danach zu orientieren, weil sie verstanden haben, dass es einfach sinnvoll ist. Also, erklären, Fragen zulassen und immer alle Zusammenhänge offenlegen.

Tipp 4: Einarbeitung aktiv angehen – Kollegen einbeziehen
Natürlich wird ein neuer Azubi sich erst einfinden müssen, ganz klar. Damit das bestmöglich gelingen kann, ist ein Plan für die Einarbeitung hilfreich. Und es bedarf eines Verantwortlichen, der auf der Baustelle maßgeblich dafür Sorge trägt, dass dieser auch umgesetzt wird. 

Einen Azubi mehr oder weniger sich selbst zu überlassen oder einfach so „nebenher laufen zu lassen“ ist keine gute Idee. Ist der Ausbilder nicht selbst auf der Baustelle vor Ort, sollte dem Neuling am besten ein erfahrener Kollege als Mentor zur Seite gestellt werden, der vermitteln kann, wie „der Hase läuft“. Werden bereits für die ersten Wochen kleine Meilensteine formuliert, hat der Azubi die ersten Ausbildungsziele vor Augen und freut sich, wenn er diese erreicht. Das spornt an, motiviert und vermittelt Spaß an der Arbeit. 

Tipp 5: Feedback-Gespräche führen
Azubis verdienen Respekt und Anerkennung. Genauso wie auch der Arbeitgeber diese verdient. Damit beide Seiten von Anfang an einen ordentlichen Umgang miteinander pflegen können, haben sich regelmäßige Gespräche durchaus verdient gemacht. Hier kann auf der einen Seite der Azubi aus seiner Sicht ein Feedback zum Verlauf der Ausbildung und dem was er lernt, geben. Auf der anderen Seite darf der Chef seine Eindrücke und Erwartungen schildern, eben ausdrücken wie er die Ausbildung bisher wahrnimmt. Ein solcher Austausch sollte bereits regelmäßig in der Probezeit erfolgen, denn schließlich dient diese dazu, die Geeignetheit des Azubis für diesen Beruf genau unter die Lupe zu nehmen und zu beurteilen. 

Kommunikation unter Menschen ist ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor – vor allem im Bereich Ausbildung.

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