Gute Bewerber für einen Job im eigenen Malerbetrieb zu finden, ist heutzutage gar nicht so einfach. Der Fachkräftemangel, von dem alle reden, muss jedoch den eigenen Betrieb nicht unbedingt tangieren, wenn man bereit ist, neue Wege im Recruiting zu beschreiten. Das bedeutet jedoch auch, dass die eigenen Strategien, die man bisher bezüglich Mitarbeitergewinnung hatte, vielleicht über Bord zu werfen sind oder zumindest mal hinterfragt werden sollten.
Doch wie kann man an qualifizierte Mitarbeiter kommen, sie für sich gewinnen?
Wen suche ich? Zielgruppe definieren
Wer gute Mitarbeiter sucht, die auch ins Team passen, sollte sich darauf konzentrieren und sich intensiv damit beschäftigen, wer überhaupt die eigene Zielgruppe ist. Natürlich werden das im Maler- und Stuckateurhandwerk in erster Linie Menschen mit einer entsprechend fachlichen Ausbildung sein. Aber, hier kann man tiefer gehen. Welche Bewerber will man ansprechen? Latent Wechselwillige aus anderen Unternehmen? Leute, die vielleicht passiv nach Arbeit suchen, weil sie im derzeitigen Unternehmen unzufrieden sind? Möchte man junge Menschen gewinnen, vielleicht sogar ausbilden? Aber auch ältere Kollegen mit entsprechendem Knowhow zählen noch längst nicht zum „alten Eisen“.
Was habe ich zu bieten? Image transportieren
Wer als attraktiver Arbeitgeber auftritt und dieses Image besetzt, hat es leichter. In was für ein Umfeld der neue Bewerber kommt, ist heutzutage wichtig. Wie setzen sich die Teams zusammen, wer sind die Kollegen? Wie arbeitet der Betrieb und was hat das Unternehmen zu bieten? Nach diesen Faktoren schauen Bewerber heutzutage mehr denn je. Vor allem der Fakt einen sicheren und unbefristeten Job zu ergattern ist wichtig. Sicherheit und Stabilität werden großgeschrieben. Natürlich muss auch die Bezahlung passen sowie die Möglichkeit an Weiterbildungen teilzunehmen. Das ist gerade für junge Bewerber ein Kriterium, da sie sich gerne noch weiterentwickeln möchten, mehr lernen wollen und ein persönliches Vorankommen präferieren.
Wo suche ich? Digitaler Außenauftritt ist ein Muss
Ohne das Internet geht heute nichts mehr. Klassische Stellenanzeigen haben sich mittlerweile fast überlebt. Nicht weil sie schlecht wären. Nein, ganz bestimmt nicht. Sondern einfach, weil die jüngere Zielgruppe heutzutage meist gar keine Zeitung mehr liest. Die Leute sind online unterwegs. Sie checken Facebook, Instagram, Tik Tok oder andere soziale Netzwerke. Daher hat „digitales Recruiting“, wie man neudeutsch sagt, einfach die Nase vorn.
Für Jobanzeigen eignen sich diese Plattformen daher besonders gut. Das setzt voraus, dass man dort als Unternehmen auch einen Account besitzt. Aber auch hier geht es nicht ohne Geld in die Hand zu nehmen und Anzeigen zu schalten. Diese Anzeige wird auf Social Media jedoch auf die Zielgruppe platziert. Das Teilen und Weiterleiten hilft zudem, immer mehr potenzielle Bewerber zu finden und im Netz „sichtbarer“ zu werden.
Wer Stellenanzeigen auf der eigenen Website präsentiert, geht ebenfalls einen wichtigen Schritt. Diese sollte natürlich ansprechend gestaltet sein und – ganz wichtig – entsprechend auf das Aufrufen mit dem Smartphone angepasst sein. Fast kein Mensch nutzt heutzutage mehr einen PC, um Dinge zu recherchieren oder ganz einfach im Netz zu surfen. Das Smartphone ist das „Werkzeug“ der Stunde.
Wo suche ich noch? Analogen Außenauftritt nicht vergessen
Wer den Betrieb nicht kennt, kann sich dort auch nicht bewerben. Das trifft vor allem auf sehr junge Bewerber zu, die man beispielsweise als Auszubildende gewinnen könnte. Wer sie „abholen“ möchte, muss dort hingehen, wo sie sich aufhalten und unterwegs sind. Das sind in erster Linie neben dem Internet vor allem Schulen. Eine Art Kooperation mit Schulen kann einen echten Vorteil bieten. Mit einer Broschüre, die einmal als digitale Variante auf der Website verortet ist, aber die auch analog an die potenziellen Bewerber verteilt wird, kann man punkten. Oder zumindest das Augenmerk auf den eigenen Betrieb legen.
Zudem gibt es jährliche Ausbildungsmessen, die eine ideale Plattform sind, um den eigenen Betrieb vorzustellen und Bewerber zu akquirieren. Junge Leute können sich ein Bild machen, der Betrieb kann sich bestmöglich darstellen, an Bekanntheit gewinnen und zudem Kontakte knüpfen.
Neu denken: Ältere Bewerber berücksichtigen
Unsere Welt ist zunehmend auf die Jugend fixiert. Neue Mitarbeiter müssen jung und frisch sein. Aber was ist mit den älteren Semestern? Menschen, die Erfahrung mitbringen, wissen, wie der Hase läuft. Ein sogenannter „Senior“ kann für ein Unternehmen einen echten Mehrwert bringen. Allein schon deswegen, weil durch seinen unschätzbar großen Erfahrungsschatz ein Grundstock für junge Mitarbeiter gelegt werden kann, der allen zugutekommt. Ältere Kollegen können Jüngere anleiten, ihnen Dinge erklären und etwas beibringen. Auch wenn diese Mitarbeiter vielleicht körperlich gesehen, nicht mehr ganz mit der Jugend mithalten können, leisten sie dennoch einen wichtigen, gewinnbringenden Beitrag.
Neue Wege zu beschreiten, ist oft schwer. Doch wer es nicht wagt, der wird auch nicht erfahren, ob es funktioniert.