Ohne Gipskartonplatten wäre der klassische Trockenbau nicht denkbar. Jeder Trockenbauer nutzt sie Tag für Tag. Doch nur wenige sprechen von Gipskarton oder Gipsplatte. Oft wird nur von Rigips gesprochen.
Im allgemeinen Sprachgebrauch steht der Begriff Rigips für jegliche Gipskartonplatte. Hier verhält es sich so wie bei vielen bekannten Produktnamen, deren Markenname sich fest im Sprachgebrauch verankert hat und irgendwann umgangssprachlich zum Gattungsbegriff wurde. Jeder nutzt solche „Deonyme“ täglich. So sprechen viele Menschen nicht von Papiertaschentüchern, sondern von Tempo-Taschentuch. Und nicht jeder der ein Tesa benötigt, benötigt ein Klebeband dieser speziellen Marke und wer googelt muss dies nicht zwingend über die Suchmaschine Google tun. So verhält es sich auch bei dem Namen Rigips.
Bleibt nur noch die Frage zu klären, wer das Wort „Rigips“ erfand bzw. woher es stammt. Ein Wort, das sich jedem so gut einprägt und jedem so leicht über die Lippen geht. Dafür muss man einige Jahrzehnte zurück gehen und nach Lettland blicken, denn dort in der Hauptstadt Riga hat der Name seinen Ursprung. Während in den Vereinigten Staaten von Amerika die Gipskartonplatten erfunden und bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts produziert wurden, beginnt die europäische Produktion erst 1938 im lettischen Riga unter der Bezeichnung „Rigaer Gips“. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Gipskarton auch in Deutschland produziert und die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Aus dem Begriff „Rigaer Gips“ wurde der Markenname RIGIPS und später sogar der Firmenname, der bis heute auch nach einigen Eigentümerwechseln im Namen des Unternehmens erhalten geblieben ist.