Welchen Effekt der aktuelle Bauboom auf den deutschen Stellenmarkt hat, das untersuchte nun die Metajobsuchmaschine Joblift und verglich unter anderem die Zahl der Baugenehmigungen, basierend auf der Datengrundlage des Statistischen Bundesamtes, mit den im Gegenzug entstandenen Handwerkerstellen.
Während Hamburg und Bremen den stärksten Bauzuwachs erkennen ließen, entwickelte sich der Jobmarkt in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Thüringen am rasantesten. Setzt man Bauentwicklung und Beschäftigungseffekt in ein Verhältnis zueinander, so bildet Brandenburg das Land mit der ausgeglichensten Bilanz: Hier weichen die prozentualen Veränderungen der Baugenehmigungen und der geschaffenen Handwerkerjobs am geringsten voneinander ab. In Thüringen wurden – gemessen an der Bauentwicklung – hingegen die meisten neuen Stellen geschaffen, in Bremen die wenigsten. Generell nahmen die Anzeigen für Handwerkerjobs im Baugewerbe in 15 Ländern zu, was auf einen langfristigen Beschäftigungseffekt schließen lässt.
Auch der Frage, welche Handwerksberufe im Zuge der wachsenden Bauindustrie am stärksten nachgefragt werden, ist Joblift im Rahmen der Untersuchung nachgegangen. Insgesamt wurden in den letzten 24 Monaten 368.429 Handwerkerstellen in dieser Branche ausgeschrieben. Die meisten davon (133.510) richteten sich an Elektriker, gefolgt von Malern (92.754 Anzeigen), Bodenlegern (33.476 Ausschreibungen), Maurern (23.831 Vakanzen) sowie Zimmerleuten (14.146 veröffentlichten Jobs). Bei näherer Betrachtung scheint der Fachkräftemangel bei Letzteren jedoch am stärksten ausgeprägt zu sein: Im Durchschnitt blieben die Anzeigen für Zimmerer 20 Tage aktiv, während sie für Maurer 19 Tage, für Elektriker 16 sowie für Bodenleger und Maler je 15 Tage lang online geschalten waren. Man kann also davon ausgehen, dass die Stellen für Zimmerleute mühsamer zu besetzen sind. Zumal stieg der Bedarf an dieser Berufsgruppe auch am stärksten: Das monatliche durchschnittliche Wachstum der geschaffenen Stellen betrug bei Zimmerern 10,5 %, bei Maurern 9,4 %, bei Bodenlegern 4,8 %, bei Malern 4,5 % und bei Elektrikern nur 3,3 %. Zum Vergleich: Das Wachstum des gesamten Stellenmarkts der Baubranche über alle Handwerksberufe hinweg betrug 4,2 %.
Quelle: joblift.de