Jeder Mensch denkt unaufhörlich. Auch wenn er es gar nicht bemerkt und vieles unterbewusst geschieht, haben wir Menschen rund 60 000 bis 80 000 Gedanken am Tag. Einige davon sind konstruktiv und förderlich für das eigene Fortkommen und die Entwicklung. Andere hingegen nicht.
Genauer gesagt sind nur 3% der Gedanken positiv, 24% hingegen negativ geprägt. Alle anderen werden als neutral angesehen. Man geht sogar davon aus, dass unter Stress negative Gedanken noch einmal stark ansteigen und auf bis zu 70% gewertet werden. (Quelle: neuromentaltraining.com)
Negative Gedankenspiralen und das „Zerdenken“ von negativen Szenarien sind also an der Tagesordnung.
Die eigene Wahrnehmung schärfen
Ängste, Zweifel und Sorgen – das ist es, worauf sich viele Menschen fokussieren. Ganz egal, ob es sich dabei um private oder berufliche Bereiche handelt. Doch wer nur das Negative sieht, sich auf schlechte Dinge fokussiert, baut sich dadurch eine durch und durch negative Realität auf.
Gerade auf Baustellen und generell im Betrieb kann viel schieflaufen: Die bestellte Materiallieferung ist nicht rechtzeitig vom Lieferanten auf der Baustelle eingetroffen, dies verzögert die komplette Arbeit. Ein Mitarbeiter fällt krankheitsbedingt aus, ein anderer kann die Arbeit nicht allein weiterführen. Es kommt zu Ausfällen, Wartezeiten, Geld geht flöten, der Kunde ist unzufrieden, der Mitarbeiter genervt und der Chef innerlich auf 180. Wenn dann im Büro noch eine versehentliche Fehlplanung dazu kommt oder durch schlechte Absprachen der Austausch zwischen Baustelle und Büro nicht funktioniert, ist gefühlt alles negativ und schlecht. Aber eben nur gefühlt und auch nur in diesem Moment – zumindest von außen betrachtet. Negatives Denken ist zudem oft irrational
Die Macht der Gedanken
Durch unser Denken schaffen wir unsere eigene Realität. Denn unsere Gedanken bestimmen unser Handeln und dies wiederum steuert unser Verhalten. Es ist wichtig zu erkennen, dass die innere Einstellung, dass, wie wir Dinge sehen und wahrnehmen, ganz entscheidend das Handeln und vor allem Verhalten beeinflusst. Wer also nur negative Gedanken in seinem Inneren zulässt, wird auch negativ handeln und alles schwarzsehen. Negative Gedanken blockieren und hemmen jeden Menschen. Während positive Gedanken supportend und unterstützend wirken.
Fokus bewusst ändern
Damit die eigene Wahrnehmung und das negative Gedankenkreisen nicht den Erfolg des Unternehmens schmälert oder für ein unangenehmes Betriebsklima sorgt, kann jeder Maler-Unternehmer selbst etwas tun.
Und hiermit ist nicht ein lapidares „dann denk doch mal positiv“ gemeint. Es geht darum die grundsätzliche Sicht- und Denkweise zu verändern und Erlerntes sowie alte Glaubensätze loszuwerden. Es geht darum sich nicht grundsätzlich auf negative Dinge zu fokussieren. Ziel ist es eine positive Grundhaltung zu erlangen, die im Alltag unterstützend wirken kann.
Das bedeutet konkret, sich Dinge bewusst klarzumachen, die gut laufen. Der Fokus sollte genau darauf liegen. Das kann zum Beispiel sein, sich bewusst werden zu lassen, wie erfolgreich man ist, dass genügend Aufträge vorhanden sind, dass die Mitarbeiter sich toll im Team integrieren, dass die letzte Baustelle einen Gewinn abgeworfen hat, dass alle reibungslos miteinander klarkommen und das tägliche Miteinander gut läuft.
Hier hat es sich bewährt am Ende eines Tages einmal Revue passieren zu lassen und die Dinge, die man selbst als positiv erachtet, zu notieren. Durch Aufschreiben verfestigt sich das Geschriebene besser im Gehirn. Wer jeden Tag einige positive Dinge aufschreibt, wird zudem bemerken, dass durch den Umstand, sich mehr mit „guten“ Dingen zu beschäftigen, generell die Grundstimmung auch positiver ist.
Zudem ist es sinnvoll einmal konkret Dinge zu benennen, für die man dankbar ist. Denn Dankbarkeit ist der Schlüssel zu Glück und Zufriedenheit und kann damit letztendlich auch zum Erfolg beitragen. Es sind schon Kleinigkeiten, für die man dankbar sein kann, zum Beispiel dafür, dass alle Mitarbeiter im Unternehmen gesund sind und pünktlich erschienen sind. Oder aber, dass der Neukunde eigentlich doch ein ganz netter Zeitgenosse ist und der Auftrag gerade richtig kommt.
Zusatznutzen: Gesundheit fördern
Wer die Macht der positiven Lebenseinstellung nutzt, tut sogar etwas für seine Gesundheit. Es stärkt nachweislich das Immunsystem, fördert die Stressreduktion und hilft den eigenen Körper bei guter Gesundheit zu erhalten. Jedes Unternehmen braucht einen gesunden, motivierten und positiven Chef! Und wer will schon nicht gesund, fit und erfolgreich sein?
Natürlich soll all das keine Aufforderung sein, negative Dinge im Unternehmen komplett zu negieren und mit einer rosaroten Brille durch den Betriebsalltag zu marschieren. Far from it. Es soll darauf aufmerksam machen, die positiven Dinge, also das, was gut läuft und funktioniert auch dementsprechend wertschätzend zu betrachten und sich ganz bewusst vor Augen zu führen. Oft halten wir uns an negativen Kleinigkeiten auf, dabei sollten positive Dinge in den Vordergrund rücken – auch wenn sie noch so klein sind.