Wer an eine größere Zahl von Kunden eMails versenden will, der sollte aufpassen, daß er den richtigen Verteiler benutzt, sonst droht ihm unter Umständen ein Bußgeld. So wurde eine Mitarbeiterin eines Unternehmens vom Bayerischen Landesamt für Datenschutzaufsicht (BayLDA) zur Kasse gebeten. Warum? Sie hatte an ihre Kunden – einem großen Empfängerkreis – eine eMail abgesetzt. Das Problem: Sie packte alle eMail-Adressen in das Feld „AN“ ihres eMail-Programms. Somit waren alle eMail-Adressen für jeden Empfänger sichtbar. Viele eMail-Adressen enthielten Vor- und Nachnamen der Empfänger. Dieses Vorgehen verstößt nach Ansicht des Landesamtes gegen das Datenschutzrecht und wurde mit einer Geldbuße geahndet.
Bußgeld vermeiden. eMails richtig schreiben: „BCC“ statt „AN“ verwenden!
Ein solches Bußgeld kann aber nicht nur den konkreten Mitarbeiter, der die eMail mit offenem eMail-Verteiler versendet hat, sondern auch die Unternehmensleitung treffen, wenn mit dieser Fragestellung im Unternehmen allzu lax umgegangen wird und die Mitarbeiter von Seiten der Unternehmensleitung entweder nicht entsprechend angewiesen oder überwacht werden. So erklärte das BayLDA , daß es in Kürze in einem ähnlichen Fall aus diesem Grund gegen die Unternehmensleitung ein Bußgeld verhängen werde.
Derartige Datenschutzverstöße lassen sich einfach vermeiden. Sie erfolgen meist ohnehin aus Unkenntnis der Anwendungsweise des eMail-Programms, denn mal ehrlich: Welcher Unternehmer gibt seine Kundendatei – wie im Ausgangsfall offensichtlich geschehen – freiwillig allen Kunden bekannt? Wer also seine Post elektronisch versendet, sollte Folgendes beachten:
Alle Adressen, die in das „AN“-Feld oder „CC“-Feld eines eMail-Programms eingetragen werden, sind für jeden Empfänger sichtbar, d.h. sowohl die unmittelbaren Empfänger im „An-Feld“ als auch die Empfänger der Kopien („CC-Feld“) sehen, an wen diese Mail noch alles versendet wurde. Wird die eMail-Adresse jedoch ins „BCC“-Feld eingetragen, wird die Übertragung der dort eingetragenen eMail-Adressen an die Empfänger unterdrückt.