Die Zahlungsmoral ist ein entscheidender Faktor für den reibungslosen Geschäftsablauf von Malerbetrieben. Kunden, die ihre Rechnungen zu spät oder gar nicht begleichen, stellen eine Gefahr für jeden Malerbetrieb dar.
Pünktliche Zahlungen sind daher für Malerbetriebe essenziell, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und weiter zu wachsen. Im Folgenden werden Auswirkungen einer schlechten Zahlungsmoral seitens der Kunden auf Malerbetriebe aufgezeigt und mögliche Maßnahmen erörtert, wie Betriebe damit umgehen können.
Liquiditätsengpässe und finanzielle Instabilität
Eine schlechte Zahlungsmoral seitens der Kunden führt zwangsläufig zu Liquiditätsengpässen für den Betrieb. Rechnungen, die nicht rechtzeitig beglichen werden, können zu Engpässen in der Kassenlage führen und den Betrieb in seiner finanziellen Stabilität gefährden. Malerbetrieb stehen vor der Herausforderung, ihre eigenen Verpflichtungen, wie Löhne, Materialkosten und andere Ausgaben, zu decken, selbst wenn Kunden mit ihren Zahlungen in Verzug sind.
Zeit- und Arbeitsaufwand für das Forderungsmanagement
Die Verfolgung und Einforderung ausstehender Zahlungen erfordert Zeit und Ressourcen, die Malerbetriebe möglicherweise lieber in die Ausführung von Aufträgen und das Wachstum des Unternehmens investieren würden. Die Notwendigkeit, Zahlungserinnerungen zu versenden, Mahnungen zu verschicken und eventuell sogar rechtliche Schritte einzuleiten, kann zu einer erheblichen Belastung werden und die Produktivität des Betriebs beeinträchtigen.
Wer sich diese Auswirkungen, die mit einer schlechten Zahlungsmoral der Kunden einhergehen, bewusst macht, erkennt schnell die damit verbundenen Gefahren. Daher sollten frühzeitig, noch bevor sich etliche Kunden mit der Rechnungszahlung Zeit lassen, Maßnahmen ergriffen werden, die der Zahlungsmoral auf die Sprünge helfen. Mit den folgenden Tipps sollte es gelingen, Kunden zu einer pünktlichen Rechnungszahlung zu animieren.
Tipp 1: Klare Zahlungsbedingungen kommunizieren
Von Anfang an sollten Malerbetriebe klare Zahlungsbedingungen mit ihren Kunden vereinbaren. Diese sollten auf Angeboten, Rechnungen und Verträgen deutlich ausgewiesen sein, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden. Auf der Rechnung sollte ein fixes Datum ausgewiesen werden, zum Beispiel „Zahlen Sie bis zum 15. September 2023.“ Dies ist eine klare und unmissverständliche Zahlungsaufforderung.
Tipp 2: Zeitnahe Rechnungsstellung
Rechnungen sollten schnell nach Auftragsende erstellt und an den Kunden versendet werden. Wird die Rechnung nicht zeitnah erstellt, warum sollte der Kunde dann zeitnah die Rechnung zahlen? Wer Rechnungen erst Wochen oder Monate nach Auftragsende erstellt, suggeriert dem Kunden, er könne sich auch mit der Zahlung Zeit lassen. Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der psychologische Effekt. Kurz nach Auftragsende weiß der Kunde die erbrachte Handwerksleistung noch zu schätzen und erfreut sich an ihr. Tritt erst ein Gewöhnungseffekt ein, bleibt häufig eine spät erstellte Rechnung erst einmal liegen.
Tipp 3: Zahlungsplan vereinbaren
Vor allem bei umfangreicheren Projekten empfiehlt es sich, Zahlungen entsprechend des Baufortschritts zu vereinbaren. Leistung hat einen Wert, das sollte dem Kunden stets vor Augen geführt werden. Nicht zu vergessen: Der Malerbetrieb ist keine Bank. Er kann nicht dauerhaft Material und Löhne in größerem Umfang vorfinanzieren. Dies sollte Kunden gegenüber kommuniziert werden.
Tipp 4: Skonti nutzen
Um einen Anreiz für eine schnellere Zahlung zu bieten, kann mit dem Kunden ein Skonto vereinbart werden. Im Privatkundenbereich schätzen Kunden solche Anreizsysteme. So sparen sie ein paar Euro und der Maler erhält schneller als pünktlich sein Geld. Eine Win-Win-Situation.
Tipp 5: Konsequentes Forderungsmanagement
Malerbetriebe sollten ein effektives Forderungsmanagement etablieren, um Zahlungsausfälle zu minimieren. Dazu gehören regelmäßige Zahlungserinnerungen und freundliche, aber bestimmte Mahnungen, um Kunden zur pünktlichen Zahlung zu ermutigen. Gerne darf der Maler oder sein Büropersonal auch mal zum Hörer greifen und den säumigen Kunden an die offene Rechnung erinnern. Persönliche Kontakte wirken oft Wunder.
Tipp 6: Bonitätsprüfungen durchführen
Dieser letzte Tipp ist zwar kein Tipp, um Kunden zur schnelleren Zahlung zu bewegen. Aber er könnte vor unliebsamen Überraschungen schützen und sollte daher nicht unerwähnt bleiben. Vor allem bei größeren Bauvorhaben bzw. bei einem großen Auftragsvolumen sollte stets eine Bonitätsprüfung des Kunden erfolgen. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Eine schlechte Zahlungsmoral seitens der Kunden stellt Malerbetriebe vor bedeutende Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Liquiditätsengpässe und den Zeit- und Arbeitsaufwand für das Forderungsmanagement. Dennoch gibt es Möglichkeiten, diesen Schwierigkeiten zu begegnen. Klare Kommunikation, ein effektives Forderungsmanagement und angepasste Zahlungsoptionen können dazu beitragen, das Risiko von Zahlungsausfällen zu reduzieren und die finanzielle Stabilität des Handwerksbetriebs zu stärken. Indem Malerbetriebe proaktiv auf dieses Problem reagieren, können sie ihre Geschäftsbeziehungen stärken und langfristig erfolgreich bleiben.