Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat eine neue Informationsplattform online geschaltet. Thematisch dreht sich alles um das Thema „Asbest“. Wer denkt, Asbest sei doch ein „alter Hut“, irrt sich gewaltig.
Fast 30 Jahre nach dem Asbestverbot, kommen Menschen, vor allem Bauhandwerker immer noch mit Asbest in Kontakt, denn bis Anfang der 1990er Jahre wurde Asbest in einer Vielzahl von Bauprodukten verwendet. Asbest lauert nicht nur auf Dächern oder Fassaden – wie allgemein bekannt – sondern auch in „unverdächtigen“ Bauprodukten wie Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern. Solche Asbestfaserquellen werden in älteren Bestandsgebäuden nicht immer gleich als Gefahrenquelle erkannt.
Wie aktuell das Thema weiterhin ist, zeigt ein Blick auf die Todesfälle infolge asbestbedingter Berufskrankheiten. Mehr als 1.600 Menschen sind nach Angaben des Nationalen Asbestprofil für Deutschland im Jahr 2017 an den Folgen von Asbest verstorben. Damit ist Asbest die häufigste Ursache für Todesfälle infolge einer Berufskrankheit. Dies zeigt eindrücklich, dass fast drei Jahrzehnte nach dem Asbestverbot das Thema nach wie vor an Aktualität nichts eingebüßt hat. Die mit diesem gefährlichen Mineral verbundenen Gesundheitsrisiken sind enorm.
Vor diesem Hintergrund führte das BMAS zusammen mit dem BMI und BMU zwischen 2017 und 2020 den Nationalen Asbestdialog mit allen betroffenen Stakeholdern durch. In diesem Dialog wurden Maßnahmen zum Schutz der Menschen, insbesondere jenen die möglicherweise mit Asbest umgehen oder gegenüber Asbest exponiert sind, diskutiert.
Im Rahmen dieses Dialoges wurde das Nationale Asbest Profil für Deutschland (BAuA, 2020) aktualisiert und eine „Leitlinie für die Asbesterkundung zur Vorbereitung von Arbeiten in und an älteren Gebäuden“ zusammen mit dem Umweltbundesamt und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung entwickelt.
Um diese und weitere Ergebnisse des Asbestdialogs zu verbreiten, hat die BAuA in Zusammenarbeit mit dem BMAS die Informationsplattform Asbest konzipiert und auf den Webseiten der BAuA veröffentlicht. Mit der neuen Informationsplattform Asbest der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wird allen Akteuren eine sichere Planung und Durchführung von Arbeiten mit Asbest in und an älteren Gebäuden sowie dessen Entsorgung einfach erklärt.
Hier geht’s zur neuen Informationsplattform Asbest (externer Link): www.baua.de/asbest