
Der Wecker klingelt. Der Ofen ist heiß, das Wasserbad warm. Und der „Mixer“ läuft schon. Nein, wir sind nicht beim Kuchen backen, sondern im ADLER-Prüflabor, wo alle Lacke des österreichischen Herstellers ADLER auf Herz und Nieren geprüft werden. Jede einzelne Charge, die in der Produktion hergestellt wird, nehmen acht Experten genauestens unter die Lupe. Und dazu brauchen sie eine Ausrüstung, die man auf den ersten Blick vielleicht eher in einer Küche vermuten würde: Ein Wasserbad, um die Lacke auf eine stets vergleichbare Temperatur zu bringen. Einen Ofen, um nach rascher Aushärtung den Glanzgrad kontrollieren zu können. Ein Rotationsviskosimeter. Und natürlich auch Wecker und Stoppuhr. Denn kein Liter Lack verlässt die Schwazer Lackfabrik, ohne rundum ausgetestet worden zu sein. Das hausinterne Prüflabor sorgt für die Qualitätssicherung im Hause ADLER.
Becher-Bote
Punkt 10 Uhr: Die Tür öffnet sich, herein stürmt ein Bote. Der Mann mit den Bechern. Er bringt jede halbe Stunde Proben von allen Lacken, die in der Produktion gerade gemischt, gerührt, gefertigt werden. Sofort schnappt sich jeder Mitarbeiter einen Becher – Alexander Unterberger die Fensterbeschichtung, Thomas Frischmann das Pullex, Monika Leitinger einen Wasserlack, Marc Grubhofer ebenso. Mario Gager und Markus Madersbacher kümmern sich um die Beizen. 400 Chargen kontrollieren die acht Prüfer pro Woche, das sind rund 1200 Chargen im Monat und fast 14.500 Chargen im Jahr! „Wir haben Spezialisten für jeden Bereich“, erklärt Prüflabor-Leiter Jürgen Wurzenrainer. Denn bei der Prüfarbeit geht es vor allem um eines: Erfahrung!
Fotos: ADLER
Krater und Kantenflucht
Zwar stehen dem Kontrollteam viele technische Hilfsmittel, wie Spindeln, Auslaufbecher, ein Gerät zum Messen des ph-Werts und ein hochmoderner Computer zur Farbtonanalyse zur Verfügung – schlussendlich werden aber doch auch Musterflächen von allen Lacken optisch beurteilt. Stimmen Farbton und Glanz? Ist die Oberfläche perfekt? Gibt es Krater, Stippen oder Kantenflucht? Hier sind Adler-Augen gefragt. „Wir haben eine 100-Prozent-Überwachung“, schildert Wurzenrainer. Das heißt: Jeder Lack wird nach den verschiedensten Kriterien geprüft. Abgefüllt darf er erst werden, wenn er die strenge Kontrolle fehlerfrei bestanden hat. Die Tiroler Lackfabrik bewahrt von jeder Charge drei Jahre lang ein Rückstellmuster auf.
Rohstoff-Ritter
Die Qualitätskontrolle fängt bei ADLER übrigens schon am Werkstor an: Auch die Rohstoffe kommen nicht unkontrolliert ins Haus. Markus Egger überprüft alle eingehenden Lieferungen mit höchster Präzision und Genauigkeit. Das ADLER-Prüflabor-Team strebt nach Qualität vom Anfang bis zum Ende!