Hinter der deutschen Farbenindustrie liegt ein enttäuschendes Geschäftsjahr. Dieses Fazit zog der Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL), Peter Jansen. Anfang Februar präsentierte Jansen die Zahlen für das Jahr 2019. Die Branche steht unter Druck und folgt damit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Verkaufsmengen rückläufig
Für 2019 erwartet der VdL bei der verkauften Menge Lacke und Farben einen Rückgang um 3 Prozent auf 1.625 Tausend Tonnen. Für 2020 wird erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt, wenngleich in etwas abgeschwächter Form. So wird ein Verkaufsrückgang um 1,2 Prozent prognostiziert. Die rückläufigen Zahlen spiegeln sich auch im Umsatz wider. Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben ging in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent zurück und betrug 5,33 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr erwartet der VdL nur einen ganz leichten Anstieg um 0,4 Prozent auf knapp 5,35 Mrd. Euro.
Im Fokus: Bautenanstrichmittel
Auch wenn das Malerhandwerk ein deutliches Plus verbucht – die Farbenhersteller können diesem Auftragsboom kaum folgen, stellt der VdL fest. Bei den Umsätzen im Profibereich inklusive Putze und Spachtel erwartet der Farbenverband für 2019 eine Seitwärtsbewegung bei rückläufigem Volumen. Dabei nähmen die Umsätze der Innenwandfarben, Spachtel und Putze zu, während Fassadenfarben, Lacke und der Bereich Holzschutz einen deutlichen Rücklauf aufwiesen.
Beim Blick auf den Do-it-yourself-Sektor stellt der Verband fest, dass Farben und Lacke in der ersten Jahreshälfte zugelegt haben. Dieser Zuwachs sei in der 2. Jahreshälfte verloren gegangen, so dass am Jahresende ein Rückgang im Volumen von 1 Prozent zu Buche stehe. Auch hier hätten die Innenwandfarben deutlich besser abgeschnitten, als die übrigen Segmente. Der VdL prognostiziert für das Jahr 2020 einen weiteren mengenmäßigen Rückgang von 1,1 Prozent auf 824 Tsd. Tonnen. Der Umsatz werde um 3 Mio. EUR auf 1.680 Mio. Euro zurückgehen. Das sei ein Rückgang von 0,2 Prozent.
Starkes Minus bei Autoserienlacken und Druckfarben
Aufgrund der schwächelnden Automobilbranche haben Autoserienlacke ein deutliches Verkaufsminus von 9,5 Prozent eingefahren. Allerdings stehen die Prognosen für das laufende Jahr etwas besser. Der Mengenrückgang bei Druckfarben schlägt ebenfalls mit einem Minus von 5 Prozent zu Buche. Aber auch hier wird seitens des VdL für 2020 eine leichte Erholung prognostiziert.
Quelle: Mitteilung des VdL vom 4.2.2020